Gleich nachdem Rayna ihre Prüfung zur Greifenreiterin abgelegt hat, begibt sie sich auf ihre ersten Mission als Botschafterin. Auf dem Weg zu den Shealif wird sie von den Nanjok gefangen genommen. Gemeinsam mit ihren Mitgefangenen Hyron und Sattela versucht sie einen Fluchtplan zu entwickeln, um den kriegerischen Nordländern zu entkommen. Doch welches Ziel verfolgen die Nanjok eigentlich so weit ab von ihrer Heimat?
Meine Meinung:
Gleich zu Beginn wird die besondere Bindung zwischen Rayna und ihrem Greif Ferril sehr deutlich. Man erfährt wie die beiden zueinanderfinden und wie gut sie miteinander harmonieren. Rayna gehört dem Himmelsvolk an, das auf dem höchsten Gipfel des Landes lebt. Als sie den Posten der Botschafterin übernimmt und zu den Shealif geschickt wird, ist sie überglücklich. Auf ihrer Reise entdeckt sie voller Fasziniation die neuen Orte die sich ihr nun zeigen. Ihre Begeisterung für die Schönheit der Natur war für mich richtig spürbar. Allgemein wird bei der Geschichte viel Wert auf die Gefühlswelt der Charaktere gelegt. Das hat mir sehr gut gefallen.
Auf dem Weg zu den Shealif wird Rayna gefangen genommen. Während ihrer Gefangenschaft lernt sie Hyron und Sattela kennen. Es war schön mitzuverfolgen wie sie sich mit den beiden anfreundet und versucht einen Fluchtplan zu entwickeln. Die Zeit der Gefangenschaft nimmt einen sehr großen Teil der Geschichte ein. Währenddessen lernt man die Figuren und die verschiedenen Völker näher kennen. Die Autorin versteht es wahnsinnig gut ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Sie werden überaus authentisch und facettenreich dargestellt, sodass man sich hervorragend in sie hineinversetzen kann. Erzählt wird die Geschichte meist aus der Perspektive der Protagonistin Rayna. Ich mochte sie von Anfang an. Sie hat viel Temperament und ist eine mutige, starke junge Frau. Zwischendurch erlebt man die Geschichte auch aus Hyrons Sicht. Er gehört zu dem Volk der Shealif und ist ein guter Jäger und Fährtenleser. Er ist clever, humorvoll und sorgt sich rührend um seine kleine Schwester. Das verbindet ihn mit der Greifenreiterin, denn sie kümmert sich ebenso aufopferungsvoll um Ferril.
Die Welt in der sie leben wird wunderbar bildhaft und mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Man kann die Orte vor sich sehen, spürt den Wind in den Haaren und fühlt sich den grünen Wäldern ganz nah. Die verschiedenen Völker dieser Welt sind faszinierend, denn sie alle haben unterschiedliche Besonderheiten. Am besten haben mir die Zea gefallen. Kleine zarte Frauen mit Rehhörnern, die stark mit der Natur verbunden sind.
Neben vielen eher ruhigen Momenten gibt es, vor allem zum Schluss, auch spannende und packende Ereignisse. Manch einer wird sich vielleicht mehr Aktion und Spannung wünschen, doch für mich war es genau die richtige Mischung. Einfach weil es zu der Geschichte passt. Hier geht es größtenteils darum die fremde Welt zu entdecken, ihre Völker kennenzulernen und mitzuverfolgen wie sich Beziehungen entwickeln. Durch die wunderbar ruhige und angenehme Erzählweise gelingt das ganz hervorragend. Anfangs brauchte ich ein bisschen um mich darauf einzulassen, doch dann wirkte der Schreibstil unglaublich entspannend auf mich.
Fazit:
Eine Geschichte zum Genießen. Man wird in eine fantastische Wellt entführt, die mit faszinierenden Völkern und authentischen Charakteren begeistert.
Eure Katrin