Nachdem der 13 jährige Jakob eine Dokumentation über die Bücherverbrennung anschaut, hört er eines seiner Bücher flüstern. Als er dies am Tag darauf seiner Freundin Anna zeigt, werden die beiden in das Buch hineingezogen. Sie finden sich als Papierfiguren in einem leeren Raum wieder. Dort sollen sie Geschichten aufschreiben und eine geheime Bibliothek damit füllen.
Auch Herr Müller - ein Übersetzer von Betriebs-handbüchern - hört eine Stimme aus einem seiner Bücher und verschwindet kurz darauf. Er hat die Aufgabe Betriebshandbücher zu schreiben und alle anderen Bücher zu vernichten. Übrig bleiben nur noch leere Seiten und die heimatlosen Buchfiguren die zusammen in der geheimen Bibliothek landen.
Werden sie es schaffen ihren Platz in die Bücher wiederzufinden?
Meine Meinung:
Die Idee mit den Kindern die sich Geschichten ausdenken, welche in einer geheimen Bibliothek landen, fand ich wirklich schön. Ich hatte mich auch schon sehr auf die Figuren aus den Büchern gefreut, aber ihre Abenteuer in der geheimen Bibliothek haben mich leider so gar nicht angesprochen. Ich fand es fragwürdig, dass ein Mädchen einen Fisch mit viel Spucke im Mund unterbringt damit er nicht stirbt (ich hätte Bedenken einem Kind eine solche Technik ans Herz zu legen). Auch die Kampfszenen mit den Geräten waren nicht mein Ding, auch wenn sie letztendlich eine lehrreiche Botschaft vermittelten. Die Protagonisten wirkten deutlich jünger als 13 Jahre. Es wurden schöne Werte vermittelt, wie zum Beispiel, dass man Konflikte friedlich lösen kann und dass man zusammen halten und tolerant gegenüber anderen sein sollte. Mir gefielen diese Botschaften sehr gut, jedoch konnte mich die Geschichte insgesamt nicht begeistern. Die Figuren wirkten irgendwie steif, die Handlung war mir zu chaotisch und der Erzählstil konnte mich nicht gefangen nehmen. Ich denke aber, dass das Buch einigen Kindern durchaus gut gefallen könnte, und würde es für 6-10 jährige empfehlen.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist sehr einfach und kindgerecht gehalten, wirkte für mich als Erwachsene aber auch recht hölzern. Die Geschichte wird aus 4 Perspektiven erzählt. Die der Kinder, des Gegenspielers, einer Buchhändlerin und die der Buchfiguren. Leider gibt es in dem Buch einige Schreibfehler, die gerade beim Vorlesen sehr störend sein können. Das fand ich sehr schade.
Gestaltung:
Das Cover ist schön bunt und zeigt die Figuren aus den Büchern. Die Illustration ist wirklich sehr schön und passt gut zum Inhalt. Allerdings finde ich hier die Schriftgestaltung etwas zu chaotisch und unleserlich. Die Schrift im Innenteil ist groß und gut leserlich für Kinder. Sehr gut gefallen haben mir die Illustrationen die am Anfang eines jeden Kapitels zu sehen sind. Leider folgt der passende Text dazu meist erst einige Seiten später, sodass man jedes Mal zurückblättern muss.
Fazit:
Eine Geschichte mit viel Fantasie, die nette Botschaften vermittelt, die mich aber wegen des schlichten und hölzernen Schreibstils, der steifen Charaktere und der zu chaotischen Handlung leider nicht überzeugen konnte.