Ein Meer aus Tinte und Gold

von Traci Chee

Das 16 jährige Mädchen Sefia lebt in einer Welt in der das geschriebene Wort scheinbar nicht existiert. Seit sie ihre Eltern verloren hat, lebt sie bei Ihrer Tante Nin und kämpft sich gemeinsam mit ihr durchs Leben. Als ihre Tante entführt wird ist Sefia auf sich allein gestellt. Geblieben ist ihr nur ein merkwürdiger, in Leder gebundener, Gegenstand aus ihrer Kindheit. Als sie das kastenförmige Ding untersucht spürt sie eine gewisse Verbundenheit und alte Erinnerungen kommen wieder hoch. Nach und nach lernt sie die Zeichen darin zu entziffern. Es sind Worte die ihr Geschichten erzählen…


Auf ihrer Suche nach Antworten begegnet Sefia einem stummen Jungen Namens Archer, der beschließt sie auf ihrer gefährlichen Reise zu begleiten. 


Gestaltung:

Die Gestaltung des Buchs ist sehr gelungen. Nicht nur das Cover ist sehr ansprechend, vielmehr ist es der Innenteil der mich fasziniert hat. Spezielle Seiten sehen alt und fleckig aus, es finden sich Fingerabdrücke im Buch und man findet verschiedene kleine Botschaften auf den Seiten. Dadurch hat man das Gefühl noch mehr an der Geschichte teilhaben zu können.


Meine Meinung:

Der Anfang des Buchs hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich in seinen Bann gezogen und mich immer neugieriger gemacht. Nach einer Weile wurde es allerdings etwas verwirrend und verlor an Spannung. Was mitunter daran lag, dass es vier verschiedene Handlungsstränge gab in denen immer mehr Personen hinzukamen von denen man nicht wusste welche Rolle sie spielen. Mit der Zeit erkennt man die Zusammenhänge, trotzdem konnte ich mich oftmals nicht richtig in die Geschichte hinein fühlen.


Neben Sefia und Archer spielt das Abenteuer von Käpt'n Lees und seiner Mannschaft eine große Rolle. Was mir sehr gut gefallen hat. Außerdem wird auch aus der Sicht der Verfolger erzählt.


Die Charaktere sind mir durchaus sympatisch gewesen, obwohl ich manche Handlungen (gerade bei Sefia) nicht nachvollziehen konnte. Am meisten mochte ich den Schiffsjungen Kallinago. Die Geschichte mit der Schildkröteninsel war mein absolutes Highlight.


Der Schreibstil ist etwas schwankend. Manchmal sehr bildhaft, poetisch und mitreißend, manchmal aber auch eher zäh. Das Buch hatte so einige Längen wurde dann aber auch immer mal wieder spannend. Leider fehlte mir der gute Erzählstil gerade zum Schluss.


Von der Geschichte bin ich insgesamt ein wenig enttäuscht. Die ganze Zeit ist man so gespannt was hinter der ganzen Sache steckt, doch zum Schluss ist es dann irgendwie gar nicht so aufregend oder überraschend. Das Ende tröpfelt so vor sich hin. Außerdem wird ein wichtiges Ereignis völlig nebensächlich behandelt und verliert dadurch seine eigentlich große Bedeutung. Das fand ich sehr schade. Die kleine Liebesgeschichte die sich entwickelt hat, war irgendwie unnötig und passte für mich nicht ins Bild.

Wie man sich denken kann, bleiben einige Fragen ungeklärt die in den weiteren Büchern hoffentlich aufgelöst werden. Vielleicht ist die Geschichte stimmig wenn man alle Bände gelesen hat.




Eure Katrin

|     Ein Meer aus Tinte und Gold (Das Buch von Kelanna 1)      |     Traci Chee     |     480 Seiten

Falls du Fragen hast, schreibe an: info@zeilenschwaermer.de 

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