Erkental - Der verschwundene Alchemist

von A. K. Bender

Der 13 jährige Endri befördert versehentlich zwei Mitschüler mit einem Windstoß in den schlammigen Teich. Kurz darauf erfährt er, dass er eine besondere Begabung hat. Von nun an geht er mit anderen Alchemisten, Verwandlern, Physikern, Telepathen und Biologen auf die Schule in Erkental. In dem Dorf geschehen merkwürdige Dinge. Als zwei wichtige Lehrer verschwinden wird Endri neugierig.

Meine Meinung:

Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Buch, weil sich der Klappentext so toll angehört hat und viele davon begeistert waren. Leider kann ich diese Begeisterung nicht teilen.


Die ersten Seiten versprachen eine durchaus interessante Story. Vor allem das Magiesystem mit den unterschiedlichen Begabungen hat mich sehr neugierig gemacht. Ich hätte gerne erfahren wie diese Kräfte angewendet werden. Doch darüber erfährt man leider nichts. Auch auf die Unterrichtsstunden war ich sehr gespannt. Diese bestehen hier allerdings nur daraus zu sehen ob sich ein Schüler weiterentwickelt hat. Den Begabten wird nichts beigebracht. Sie werden sich selbst überlassen und müssen allein herausfinden wie sie ihre Gabe nutzen können. Das fand ich sehr enttäuschend.


Der Protagonist Endri ist überaus gutgläubig und handelt manchmal sehr egoistisch. Das hat ihn mir nicht gerade sympathisch gemacht. Glücklicherweise findet er ein paar gute Freunde die zu ihm stehen und mit seiner Art gut umgehen können. Warum das so ist konnte ich nicht nachvollziehen.


Der Schreibstil besticht durch detailreiche und ausschweifende Beschreibungen. Das Ganze liest sich eher schwergängig und konnte mich nicht fesseln. 

Als Endri in Erkental ankommt wird man mit Informationen und neuen Charakteren überhäuft. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen lernt man sie alle auf einmal kennen. Jede Figur wird dem Leser mit seinem schrägen Namen, seiner Begabung, und einer Beschreibung seines Erscheinungsbilds vorgestellt, ohne dass man eine Verbindung aufbauen kann.

Dazu kommen verschiedene Führungen durch die Stadt, die Schule und das Haus, die sich alle aneinanderreihen und wenig unterhaltsam sind. Irgendwann kommt dann noch das Mannschaftsspiel Daijsen dazu, welches für die Erkental Bewohner eine wichtige Rolle spielt. Und damit ist im Grunde auch schon alles erwähnt.

Die eigentliche Handlung macht sich nur als kleiner Schluckauf bemerkbar, der immer wieder kurz auftaucht aber kaum Beachtung findet. Ich hatte das Gefühl dieses Buch ist nur die Vorbereitung auf die eigentlich Geschichte die noch folgend wird. Aber auch das hätte sehr viel unterhaltsamer sein können.


Gestaltung:

Das Cover zeigt ein schräges Gebäudes welches in einer dunklen Umgebung steht, schwarze Ästen wachsen darauf zu wodurch es so aussieht als würden sie danach greifen. Das Ganze hat eine schöne geheimnisvolle Wirkung. Im Innenteil befindet sich eine hübsche schwarz-weiß Karte von Erkental.


Fazit:

Eine spannende Geschichte, sympathische Charaktere, originelle Ideen, ein flüssiger Schreibstil, unterhaltsame Dialoge, all das konnte ich in diesem Buch leider nicht finden. 





Eure Katrin


Der kleine Buchfink |   Erkental  - Der verschwundene Alchemist  |   von A. K. Bender   |   352 Seiten

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