Lockwood & Co - Die seufzende Wendeltreppe (Band 1)
von Jonathan Stroud
Die Geistererscheinungen in London nehmen seit einigen Jahren stark zu. Darum haben sich verschiedene Agenturen gegründet die sich mit dem Übersinnlichen beschäftigen und Geister austreiben. Lucy, die sich schon seit frühester Kindheit mit diesen Erscheinungen auseinandersetzt, wird Mitglied bei der Agentur Lockwood & Co. Mit ihren zwei Kollegen kümmert sie sich um die Besucher die nicht gehen können und begibt sich dabei in große Gefahr. Ein Auftrag führt sie in ein altes Herrenhaus das bisher jeden in Angst und Schrecken versetzt hat.
Meine Meinung:
Zu Anfang fiel es mir schwer in die Geschichte reinzukommen. Sie startet mit einem durchaus spannenden Auftrag aber es fehlten zu viele Informationen, sodass ich mir das Ganze nicht richtig vorstellen konnte. Ich war schon kurz davor das Buch abzubrechen, als ein sehr schöner Rückblick kam, der alles verständlicher machte. Dies hätte ich mir zu Beginn als Einführung gewünscht.
Hier begleitet man Lucy und erfährt etwas über ihre Kindheit und warum sie bei Lockwood und Co. angefangen hat. Die einzige Agentur die nur von Jugendlichen geleitet wird. Denn Geister können nur von Kindern und Jugendliche gesehen werden.
Man lernt Lockwood kennen, einen unnahbareren aber abenteuerlustigen junger Mann und seinen Kollegen George, der eher ein ungehobelter aber stets ehrlicher Buchhalter ist. Beide sind auf ihre ganz eigene Art und Weise sympathisch. Mit ihrer neuen Mitarbeiterin Lucy bilden sie ein gutes Team. Und das müssen sie auch sein, denn ihr Job ist überaus gefährlich. Die drei geben sich nicht damit zufrieden Geister auszutreiben sondern wollen die Fälle auch aufklären. Der erste Auftrag, mit dem die Geschichte beginnt, verläuft etwas unschön und gibt einige Rätsel auf. Beim Zweiten wird es richtig schön spannend und unheimlich.
Die Charaktere sind überzeugend dargestellt und ihre Gespräche sind oft sehr unterhaltsam. Sie alle haben spezielle Fähigkeiten die sich gut ergänzen und ihnen dabei helfen die Fälle aufzuklären.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Lucy erzählt, die wunderbar sarkastisch sein kann.
Der Schreibstil ist manchmal etwas schwergängig und konnte mich nicht so richtig fesseln. Trotzdem ist die Story gut gestaltet und es konnte immer wieder Spannung aufgebaut werden. Man ahnt was geschehen wird, ist sich aber nicht ganz sicher und wird zum Schluss dann doch von einigen Einzelheiten überrascht. Vieles wird sehr anschaulich beschrieben. Was ich mir allerdings überhaupt nicht vorstellen konnte ist dass die drei Protagonisten Jugendliche sein sollen. Ihre Ausdrucksweise und auch ihr Verhalten ist immer absolut erwachsen. Und das gefällt mir ausgesprochen gut, aber es widerspricht eben den Angaben im Buch, was wiederum verwirrend ist.
Fazit:
Drei Londoner Agenten kämpfen gentlemanlike mit Degen gegen Geister. Dieses Szenario hat mir überaus gut gefallen. Die Charaktere überzeugen mit ihrer speziellen Art und sind oft wunderbar sarkastisch. Einzig der Schreibstil war für mich teilweise zu schwergängig und konnte mich nicht richtig fesseln.