Mitternachtsstunde: Emily und die geheime Nachtpost (Band 1)

von Benjamin Read und Laura Trinder

|  Mitternachtsstunde: Emily und die geheime Nachtpost (Band 1)  |  von Benjamin Read  |  320 S.

Als mitten in der Nacht ein seltsamer Brief ins Haus flattert, verschwindet kurz darauf Emilys Mutter und später auch ihr Vater. Zusammen mit ihrem Igel Hoggins macht sich Emily auf den Weg um ihre Eltern zu finden. Während sie von zwielichtigen Gestalten verfolgt wird, landet sie in einer völlig anderen Welt mit lauter magischen Wesen. Im zeitlosen London bekommt Emily Unterstützung von Tarquin, einem Nachtwächter in Ausbildung. Doch die Suche wird gefährlicher als die beiden denken.


Meine Meinung:

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Mit dem Anfang der Geschichte habe ich mich allerdings sehr schwer getan. Die allgemeine Wortwahl war nicht mein Fall und es dauerte lange bis mir Emily ein wenig sympathischer wurde. Ihre respektlose und vorlaute Art gefiel mir so gar nicht.

Das Mädchen nennt ihre Eltern Idioten, ihren Begleiter einen Fresssack und verwendet Worte wie verdammt, bescheuert und ähnliches. Meist fand ich dieses Verhalten sehr unpassend. Selbst wenn jemand freundlich zu ihr war oder etwas sehr schönes geschah, musste Emily das immer mit frechen und unangebrachten Worten kommentieren. Manch einen wird das nicht stören, aber für mich hat das den schönen Momenten im Buch die Wirkung genommen. Glücklicherweise wird Emily später umgänglicher und lernt dazu. So konnte sie doch noch ein paar Pluspunkte bei mir sammeln.


Andere Figuren mochte ich aber sehr viel mehr. Zum Beispiel den blumig duftenden, jungen Polizisten Tarquin, der pflichtbewusst, mutig und auch ein bisschen sonderbar ist. Oder die mysteriöse Lady, die manchmal leicht weggetreten ist und deren Worte ihre Zuhörer total verzaubern können.


Die Geschichte dieser speziellen anderen Welt und die ganze Idee dahinter hat mir überaus gut gefallen. In der Mitternachtsstunde wird es richtig spannend und abenteuerlich. Die Nachtpost mit den fliegende Briefen und all den umher wuselnde Menschen und Wesen, fand ich sehr faszinierend. Auch die Straßen des alten Londons mit all den schrägen Gestalten konnten mich begeistern. Es fällt nicht schwer in diese geheimnisvolle Welt einzutauchen.


Der Schreibstil:

ist flüssig und leicht verständlich. Die Geschichte kommt rasant voran und wird spannend und sehr schön bildhaft erzählt. Leider hatte ich starke Probleme mit der Ausdrucksweise, die ich für ein Kinderbuch teilweise ziemlich unpassend fand. Einige Stellen wirkten (vor allem zu Anfang) gezwungen cool formuliert. Sicherlich ist das auch Geschmackssache. Aber für mich ist dadurch der Lesespass ein bisschen verloren gegangen.


Gestaltung:

Das detailreiche Cover mit diesem wunderschönen Zeichenstil, hat sofort meine Aufmerksamkeit erweckt. Man sieht das magische London zur Mitternachtsstunde, umspielt von leuchtenden Elementen. Im Vordergrund ist Emily mit dem Igel Hoggins zu sehen. Durch die umherflatternden Briefe wirkt das Ganze wunderbar dynamisch.

Das Besondere: Die hellen Elemente leuchten im Dunkeln.

Im Innenteil gibt es zu jedem Kapitelanfang eine passende dezente Zeichnung mit Verzierung.


Fazit:

Das Buch steckt voller fantastischer Ideen und wird sehr spannend erzählt. Die Entwicklung der Geschichte hat mir überaus gut gefallen. Allerdings war für mich die Protagonistin und die Ausdrucksweise gewöhnungsbedürftig.




Eure Katrin

Falls du Fragen hast, schreibe an: info@zeilenschwaermer.de 

Möchtest du immer auf dem Laufenden bleiben? Dann folge uns auf: