Ein Junge namens Michael zieht mit seiner Familie in ein stark renovierungsbedürftiges Haus. Seine kleine Schwester ist sehr krank und verbringt viel Zeit mit ihrer Mutter im Krankenhaus. Trotz Verbot, betritt Michael die baufällige und zugemüllte Garage und entdeckt dort ein abgemagertes Wesen im schwarzen Anzug. Er besucht es immer wieder, unterhält sich mit ihm und bringt ihm zu essen. Michael erzählt niemandem davon außer dem Nachbarsmädchen Mina, mit dem er sich angefreundet hat. Zusammen kümmern sich die beiden um den mysteriösen Bewohner der Garage.
Gestaltung:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Ich habe die Ausgabe von 2016, darauf sieht man die schwarze Silhouette eines Jungen der auf dem Buchtitel sitzt, über ihm fallen ein paar Federn herab. Im Hintergrund ist, auf einem leichten Farbverlauf von Grün- und Blautönen, der Mond zu sehen. Es wirkt sehr schön rätselhaft und macht neugierig auf den Inhalt.
Meine Meinung:
Ich hatte über dieses Buch nur Gutes gehört. Es sollte wunderschön und berührend sein. Doch das kann ich leider nicht bestätigen. Die Stimmung empfand ich allgemein als trübsinnig und deprimierend. Die Geschichte wurde sehr schwergängig erzählt und konnte mich nicht in ihren Bann ziehen. Obwohl mich der Klappentext so neugierig gemacht hat, habe ich während des Lesens keinerlei Spannung empfunden. Eigentlich geht es ja hauptsächlich um das merkwürdige Wesen und um die Frage was es nun eigentlich ist. Aber das verlor schnell an Bedeutung, da mir das Wesen so unsympathisch war. Skellig war so gut wie immer mürrisch, missmutig und unfreundlich.
Leider konnte ich mich mit keinem Charakter so richtig anfreunden. Michael war mir zu deprimiert und Mina zu frech und altklug. Obwohl sie oft sehr schöne Dinge sagt, die schon philosophischen Charakter haben, verlieren diese Worte ihren Wert, durch die hölzerne Erzählweise. Michaels Eltern kümmern sich zwar gut um ihre Kinder, doch zumindest der Vater ist irgendwie merkwürdig. Er motiviert seinen Sohn zum Beispiel dazu tote Vögel anzufassen. Warum?
Vieles an der Geschichte hat für mich einfach keinen Sinn ergeben. Die Gespräche waren meist ziemlich unrealistisch und die Handlungen nicht nachvollziehbar. Vielleicht fehlt mir auch einfach das Verständnis für die philosophischen Gedanken dahinter.
Ich habe mich wirklich bemüht etwas positives in der Geschichte zu entdecken aber es wollte mir einfach nicht gelingen. Der Schluss war okay, konnte mich aber nicht überzeugen. Ich hatte mir einfach sehr viel mehr erhofft.
Da das Buch im Fantasybereich eingeordnet war, hatte ich allerdings auch völlig falsche Vorstellungen davon. Das ist wirklich nicht das richtige Genre. Es ist eher ein spirituell angelegtes Jugendbuch mit philosophischen Inhalten.
Schreibstil:
Wie schon kurz zuvor erwähnt, wirkte der Schreibstil auf mich schwergängig und stockend. Es gab Seiten da fing so gut wie jeder Satz mit Ich... an. Das las sich eher wie eine Liste, hatte aber keinen wirklichen Erzählcharakter.
Fazit:
In diese Geschichte kann man einiges hineininterpretieren und sich viele Fragen stellen, daher ist sie sicher gut für den Unterricht geeignet. Eine einfach nur schöne Lektüre die Freude am Lesen weckt, war sie für mich allerdings nicht. Vielleicht sehen das andere Leser ja nicht so. Man sollte auf jeden Fall bedenken, dass es ein Jugendbuch mit philosophischen Inhalten ist und kein Fantasybuch.